Daisukes 18th Birthday

Chapter one: The nightmare that becomes true

Ken lag bequem in seinem Bett. In dem verdunkelten Raum herrschte völlige Stille. Eine etwas unangenehme Stille, denn Ken vermißte seine Stimme. Daisukes Stimme. Er starrte abwesend an die Zimmerdecke. Es war kalt und unangenehm alleine in diesem Bett zu liegen. „Daisuke...“, murmelte Ken leise vor sich hin. „Ja?“, war darauf eine freche Stimme aus dem Bad zu hören. Ken schwieg. „Was ist denn nun?“ Daisuke streckte seinen Kopf aus dem Bad. „Ken? Hast du nicht gerade etwas gesagt?“ Der Angesprochene lächelte zurückhaltend: „Nein, schon gut.“ Daraufhin erntete er einen nachdenklichen und wohl auch etwas beleidigten Blick. „Hhhmm....“, Daisuke fand immer einen Ausweg, „Ich weiß! Du wolltest sagen ‘Daisuke komm zu mir ins Bett’. Stimmts nicht?“ Anschließend legte er sein ‘Hab-ich-nicht-recht?’ Grinsen auf. „Ok, du hast gewonnen,“ lächelte Ken, der immer wieder von dem Handeln seines Geliebten überrascht war. Daraufhin grinste der ‘Gewinner’ überlegen und lag sofort ganz nah bei Ken. „Sag mal...“, Daisuke schienen ausnahmsweise einmal die Worte zu fehlen. „Ja?“ Die kühle Antwort machte ihn nur noch nervöser. „Also....“ „Was denn?“ „Weißt du noch, was morgen...“ Mitten im Satz wurde der Junge mit der wirren Haarfrisur unterbrochen. „Ja, ich weiß, daß morgen dein achtzehnter Geburtstag ist.“ Sichtlich erleichtert und sehr zufrieden ließ sich Daisuke in das Kopfkissen fallen. „Und morgen....“ „Werden wir eine große Party machen und TK, Cody, Yolei und Kari einladen.“ „Und...“, hakte Daisuke noch einmal nach. „Und wir werden ihnen auch sagen, daß wir jetzt schon seit längerer Zeit eine Beziehung haben.“ Ken bekam als Antwort nur einen zärtlichen Kuß auf die Wange gehaucht. Diesem schien die Antwort sehr gut zu gefallen. Er lächelte und erwiderte die Geste zaghaft. Kurz darauf fuhr Daisukes Hand vorsichtig durch Kens Haar und der Besitzer der Hand drückte seine Lippen nur noch mehr auf die seines „Opfers“. „Weißt du Ken...“ „Ja?“, antwortete der Gefragte diesmal flüsternd. Bevor er antwortete ließ Daisuke seine Lippen und die des anderen noch schnell aufeinandertreffen. „Ich liebe dich“, hauchte er in Kens Ohr und anscheinend schienen ihm die Worte auf der Zunge zu zergehen. Der überraschte Ken schlang einen Arm um seinen Geliebten und ließ seine andere zu der Fliegerbrille dessen gleiten. Mit einer leichten Bewegung ließ er diese von Daisukes Kopf verschwinden und neben sich auf den Boden fallen. Nun konnte Ken Daisukes Hand, die kurz vorher unter sein Hemd gekommen sein mußte, über seinen Bauch streichen fühlen. Ein angenehmes Gefühl, das er am liebsten nie wieder hergegeben hätte. Doch leider mußte er es wieder fortgeben, da Daisuke eine neue Beschäftigung gefunden hatte: Sein Hemd aufzuknöpfen. Begeistert öffnete er Knopf um Knopf. Ken drückte sich dicht an Daisuke, nachdem dieser den letzten Knopf vorsichtig aus seinem Knopfloch befreit hatte. Leise stöhnte der Betroffene auf, um anschließend behutsam einen Ärmel des Hemdes von Kens wunderhübschen Körper zu entfernen. Vorsichtig küßte Daisuke auf die Stellen, die vorher noch von dem sonnen gelben Schlafanzug bedeckt wurden. Kens Hand drückte sich in die Decke des Bettes und er gab leise einige Laute des Wohlgefallens von sich. Während Ken sich unter den zarten Küssen Daisukes beherrschen mußte, streifte dieser den Ärmel des Oberteils über dessen Arm und überließ das Hemd schließlich dem Boden. „Du hast einen wahnsinnigen Oberkörper“, murmelte Daisuke begeistert, um den eben genannten dann mit Küssen zu bedecken. Ken war nicht fähig zu antworten. Ganz leicht spürte er ein Zerren an seinem Hosenknopf. Ein kurzer Blick nach unten verriet ihm, daß er Daisukes Zähnen zum Opfer gefallen war, die sich schon an seinem Reisverschluß zu schaffen machten. „Dai-Daisuke...“ Stück um Stück zog der Angesprochene die gelbe Schlafanzug Hose seines Opfers nach unten und küßte jeden „befreiten“ Teil. Ken genoß es sichtlich. „Daisuke...“, diesmal kein Stottern, sondern ein wohliges Stöhnen. Zart verspürte Kens Fußspitze den letzten Kuß, damit in kürzester Zeit Daisukes Lippen wieder an denen seines Geliebten hängen konnten. Lange spielten die Zungen der beiden miteinander, bis Ken zögernd das T-Shirt seines Gegenübers diesem über den Kopf streifte. Der Betroffene drückte seinen Liebhaber an sich und ließ seine Lippen vorsichtig seine Stirn berühren. Ganz vorsichtig und zart, als wäre das, was er in den Händen hielt zerbrechlich. Zärtlich strich Daisuke über Kens Körper, um danach seine Zunge diesen liebkosen zu lassen. Ken stöhnte laut auf. Man konnte das Verlangen in seinen Augen gut erkennen, was ihn dazu bewegte hastig Daisuke von seiner kurzen Hose zu befreien. Kurz danach fielen die beiden zurück in das Kopfkissen. Eng umschlungen genossen sie die Zeit beisammen. Daisuke ließ seine Zunge sofort wieder den Körper seines Partners berühren, welcher davon sichtlich angetan war. Kens Hände verkrampften sich und drückten Daisuke an sich. Erregung füllte die beiden....

  -Two hearts become one.

  Also Daisuke verschlafen die Augen öffnete, blendete ihn das Licht der grellen Sonne, die durch das mittlerweile wieder geöffnete Fenster schien. Er tastete nach seinem Wecker. 9.47 Uhr. Viel zu früh, dachte er sich und ließ sich zurück ins Bett fallen um weiter zu schlafen. Nach einigen Minuten Ruhe knarzte die Tür leise und Schritte waren auf dem Holzboden zu hören. „Daisuke...“, flüsterte Ken und drückte diesem einen Kuß auf die Wange. „Willst du nicht aufstehen?“ Also Antwort auf die Frage zog Daisuke nur die Bettdecke über seinen Kopf. „Schon vergessen?“ Ein rauhes „Was?“ war die Antwort. „Du hast heute Geburtstag.“ Daisuke sprang, wie vom Blitz getroffen, aus dem Bett. „Ich habe Geburtstag!“, hallte anschließend durch die Ganze Wohnung. Sofort war Daisuke dabei aus dem Zimmer zu eilen, wurde aber durch das leise, aber doch sehr bestimmte „Daisuke“ aufgehalten. Der Angesprochene blickte erst verwundert zu Ken, um dann festzustellen, daß er noch nichts anhatte. Verlegen suchte er sich einige Kleidungsstücke heraus und verschwand anschließend im Bad.

Daisuke verbrachte einen wunderbaren Tag mit Ken, welcher ihm eine Kette mit einem kleinen Anhänger schenkte und ihm leise zuflüsterte: „Du gehörst nur mir.“ Schließlich wartete Daisuke sehnsüchtig auf den Besuch seiner Freunde, um mit ihnen einen schönen Abend zu verbringen.

Es war 18.23 Uhr, als es an der Türe klingelte. Sofort stürmte Daisuke zu jener. Es war Kari. Sie war zu einer jungen Dame herangewachsen. Kari trug nun schulterlanges Haar und hatte einen elegantes langes zartrosanes Kleid an. Ein trauriger Blick zierte unbemerkt ihr Gesicht. „Schön dich endlich einmal wiederzusehen“, lächelte sie und umarmte Daisuke schließlich. „Ja, sehr schön!“, erwidert dieser und zeigte ihr anschließend den Weg. Einige Minuten saßen sie zu dritt im Wohnzimmer und genossen ein Schlückchen Wein und ein kleines Gespräch, als es ein zweites mal an der Tür klingelte. TK. Er sah fast immer noch genauso wie vor 7 Jahren aus, nur das sich nun schon einige erwachsene Züge zeigten. Nach einer Begrüßung ließ auch er sich mit im Wohnzimmer nieder. „Jetzt fehlen nur noch Cody und Yolei“, meinte Daisuke und nahm noch einen Schluck aus seinem Weinglas. TKs Blick verändert sich rasch und zeigte große Schmerzen, die ihm innerlich angetan sein mußten. „TK?“, verwundert sah Kari ihn an. „Cody wird nicht kommen...“, es schien dem blond haarigen jungen Mann schwer zu fallen. „Aber...“, Kari konnte den Satz nicht zu Ende bringen. „Er wurde in einen Autounfall verwickelte und...und dann....“ Völlige Stille und ein tiefer, langer Seufzer. Der Satz wurde nie beendet, aber allen war klar, was das zu bedeuten hatte. Eine lange andächtige Stille folgte. Alle schienen zutiefst bedrückt zu sein. Jeder mußte das eben Erfahrene erst einmal verkraften. Doch plötzlich unterbrach das Klingeln an der Türe und ein überlautes „Verdammt, ich bin zu späääääääät!“ die nervenzermürbende Stille. „Einen Moment,“ entschuldigte sich Daisuke kurz, um Yolei die Tür zu öffnen. Man hörte zwei Stimmen wirr durcheinander reden und kurz drauf tauchten die beiden im Wohnzimmer auf. „Das was passiert ist...“, murmelte Yolei, „tut mir wirklich Leid.“ Sie setzte ein aufmunterndes Lächeln auf, um nach einem Moment dann hinzuzufügen: „Aber laßt uns das ganze durch die Party für kurze Zeit vergessen, schließlich sind wir ja wegen Daisuke hier oder etwas nicht?“ Alle bis auf TK nickte zustimmend und der Abend begann mit einem köstlichen Essen.

„Ich wußte gar nicht, daß du so gut kochen kannst!“, lächelte Yolei Ken zuckersüß an, ein unglücklicher Blick von Kari und ein „Äh ja, danke sehr“ von Ken folgten. „Wo ist denn die Toilette hier zu finden?“, wollte Kari kurz darauf wissen. Ken beschrieb ihr schnell den weg und die junge Dame verschwand schnell in einem kleinen Gang. „Ich glaube...“, lächelte TK, der den ganzen Abend fast nichts gesagt hatte, „...ich sollte auch schnell die Toilette besuchen.“ Er nickte kurz allen zu und verschwand, dann so wie Kari in dem Gang. Yolei setzte sich schnell auf den frei gewordenen Platz neben Ken. „Ob sie sich wohl immer noch für Ken interessierte?“, schoß es Daisuke durch den Kopf. „Nein. Was für ein Schwachsinn! Sie hat ihn 7 Jahre nicht mehr gesehen und nicht einmal mit ihm telefoniert oder sonstiges.“ Auf einmal rannte Kari den Gang zurück hastig nahm sie wieder Platz und starrte auf ihren Teller. Ihre Augen waren leicht errötet. Hatte sie etwa geweint? Daisukes Augen wurden leer. „Da-da...“, stotterte er, „Kari... Dein Kleid... Blut...“ Karis Augen weiteten sich und sie antwortete mit zitternder Stimme: „Nein, daß ist nur ein Weinfleck.“ Sie lächelte entschuldigend und tupfte vorsichtig auf ihr Kleid. Alle Blicke ruhten einige Momente auf ihr. „Alles ok“, Kari setzte ein gespieltes Lächeln auf. Es war nicht die Wahrheit. Da war doch etwas... Aber was? Das Gespräch in der Runde setzte sich fort. Daisuke blickte auf die Uhr. Eine viertel Stunde war es jetzt schon her, daß TK auf der Toilette verschwunden war. Komisch... Ken zeigte Yolei und Kari gerade den Garten, obwohl die Dunkelheit fast undurchdringbar war. Daisuke lief den kleinen Gang entlang, den TK vorhin passiert hatte. „TK?“, sagte er. Keine Antwort. „TK?“, ein Rufen wurde daraus. „TK?“ „Ja...“ Ein leiser wimmernder Laut ertönte. „TK!? Wo bist du?“ „Hier...“ TK saß an die Wand gelehnt auf dem Boden, sein Blick verweilte auf dem Boden und seine Haare hingen ihm in sein Gesicht. „Alles ok? Was ist los?“ Daisuke beugte sich schnell über jenen. „TK? TK!“ Durch ein leichtes Schütteln seiner Schulter versuchte Daisuke die Aufmerksamkeit des jungen Mannes zu bekommen. „Was ist?“ Doch er antwortete wieder nicht. Leblos lehnte er an der Wand. Leblos und bleich. „TK!?“ Daisuke war am verzweifeln, doch das half nichts, sein Gegenüber blieb weiterhin regungslos. „Der Puls!“, kam Daisuke ein Geistesblitz. Sofort schnellte seine Hand in Richtung TKs. Dann der Schreck, der Schmerz, der durch den festen Handgriffs TKs verursacht wurde und der böse Blick, seiner dämonischen und unendlich haßerfüllten Augen. „TK?“, japste Daisuke völlig überrumpelt, doch der Angesprochene krallte seine Finger nur noch mehr in dessen Handgelenk. „Wieso? Was?“ Es schmerzte Daisuke innerlich, was TK da eben tat. Wieso? Was bewegte TK nur dazu? Sie waren doch so gute Freunde... Der seelische Schmerz wurde durch den physischen ersetzt, als Daisuke TKs Hand in seiner Magengegend spüren konnte. Und dann noch einmal. Einige Tropfen Blut spritzten aus dem Mund des Opfers, als dieses einen Hustenanfall bekam. Daisuke hielt sich verzweifelt den Magen. „TK.....“, hustete er hoffnungslos. Sein Gesicht war Schmerz verzerrt. „W-wieso...“, ein weiterer Schlag, wieder der unerträgliche Schmerz und wieder einige Tropfen Blut. „T....K......“, es war nur noch ein leises Krächzen, bis Daisuke schließlich auf dem Boden zusammensank. Es schmerzte so sehr. Doch TK hatte ein sadistisches Grinsen im Gesicht, als er dem auf Boden zusammen gekrümmten noch einen argen Tritt verpaßte. Ein Schrei. Daisukes Schrei. Ein Schrei der die Qualen dessen ausdrückte. Ein Schrei, der ihm nur noch einige weitere Tritte verpaßte. Völlig am Ende und ohne auch eine Chance sich zu wehren bekommen zu haben, lag Daisuke am Boden. Schmerz durchzuckte seinen Körper und mit jedem Tritt wurde es mehr. Es waren Höllenqualen. TK kniete sich neben dem völlig erschöpften jungen Mann nieder. „Das ist genug nicht war...“ flüsterte er abwesend. Daisuke hätte geantwortet und ihm gesagt, daß wohl wahr ist, aber er brachte kein Wort heraus, zu sehr war er damit beschäftigt den unerträglichen Schmerz zu unterdrücken. Das einzige was er herausbrachte war ein leises Wimmern. „Ja, genug...“, TKs Stimme klang abwesend und kein Fünkchen Mitleid war in ihr zu erkennen. Daisuke war am Ende und doch glücklich. Er wußte zwar nicht was mit TK geschehen war, doch er hörte endlich auf ihm alle 2 Sekunden einen kräftigen Tritt in den Magen zu geben. „Dann...“ TK zog ein Messer hervor. Kurz blitzt es auf. Das letzte Blitzen bevor es seinen Zielort erreichte. Daisuke kniff die Augen zusammen, erst kurze Zeit später realisierte er das Messer, daß neben ihm im Boden steckte. Eine kurze Erleichterung, doch dann war TKs Gesicht ihm näher als es je zuvor war. TK krallte seine Hand in Daisukes Haare und drückte diesem seine Lippen auf den Mund. Eine unbemerkte Träne fiel glitzernd von Daisukes Auge zu Boden. Als sich TKs Lippen wieder von seinen lösten, zierte wieder das sadistische und unbarmherzige Grinsen TKs Gesicht. Alles schien ein böser Alptraum zu sein. Ein Alptraum, den die meisten in ihrem Leben nur träumten. TK zog das Messer wieder aus dem Boden mit einigen gezielten Schnitten hatte er Daisukes Hemd in viele kleine Einzelteile zerfetzt. Grob packte er sein Opfer an der Schulter. Einige Zeit verweilten die Blicke beider aufeinander. TKs böser, grausamer und herzloser Blick und Daisukes verzweifelter, erschöpfter und gequälter Blick- beide trafen sich. Doch dann riß TK rauh den Hosenknopf seines Opfers auf. Der Blick... Ein Schrei. Schockierte Gesichter. Ken, die offene Hand, die nur wartete ihn fest zu halten und an sich zu drücken. Ken stürzte auf TK. Der Überraschungsmoment war günstig für ihn. Er schlug TK dreimal hintereinander kräftig in das Gesicht. Daraufhin taumelte der Angegriffene zurück und fiel zu Boden. Als er wieder auf seinen Knien war, hielt er sich das blutige Gesicht. TKs Hand klammerte sich um das Messer, welches er noch immer festhielt. Doch bevor er etwas unternehmen konnte war er von Ken bewußtlos geschlagen. „Daisuke...“, ein unterdrückter Schrei. Und dann war Ken ganz in dessen Nähe. Er schlang seine Arme um ihn und einige Tränen verließen seine Auge. „Daisuke, alles in Ordnung?“ Ein leichter Kuß auf dessen Stirn ließ ihn aufhören. „Keine Sorge nun bin ich da.“ Karis und Yoleis Blicke verweilten auf den beiden, sie konnten noch gar nicht richtig glauben, was gerade passiert war. „Ich liebe dich, Daisuke!“, Ken drückte jenen eng an sich. Yoleis Blick härtete sich. Haßerfüllt starrte sie zu Ken und Daisuke. Ein Blick der noch mehr Haß in sich trug als TKs. Ken realisierte ihn. Erschrocken stockte kurz sein Atem, doch im Moment war Daisukes Wohl wichtiger. Kari blickte traurig zu Yolei, als ob sie etwas nachtrauern würde. Daisuke lächelte kurz. Er küßte Ken leicht und rappelte sich etwas unbeholfen wieder auf. „Alles in Ordnung.“ Kurz herrschte Ruhe. Was sollten sie nun am besten tun? Aber ein verrückter Schrei und TKs Gestalt, die sich langsam wieder erhob, riß sie aus der vorherigen Ruhe. „Bringt euch irgendwie in Sicherheit!“, brüllte Ken. Kari stürmte sofort in eine andere Richtung und nach kurzem Zögern folgte Yolei. „Daisuke, geh! Ich werde das schon schaffen!“ „Aber...“, wollte der Verletzte widersprechen. „Geh! Hier bist du nur in Gefahr und mir ein Klotz am Bein!“, brüllte ihn Ken an. Daisuke drehte sich darauf von ihm Weg. „Ken... Ich liebe dich, ja?“ „Ich dich auch, mehr als alles andere!“, lächelte dieser. Kurz darauf verschwand Daisuke in dem kleinen Gang. Mit Mühe schleppte er sich Stück um Stück weiter. Er keuchte, schnappte nach Luft. Jeder Schritt schmerzte. Seine Hand drückte sich an seinen Magen, der zu zerplatzen schien. Doch dann die rettende Tür. Das Schlafzimmer. Eilig riß Daisuke die Türe auf und eilte in den Raum, um sich kurz danach gegen die wieder verschlossene Türe zu lehnen. Ein erschöpftes Keuchen. Kurz strich er über seine Stirn um den Schweiß abzuwischen. Die Gardinen wippten im Wind, der durch das offene Fenster kam auf und ab. Es war beruhigend ruhig und gleichzeitig doch so furchteinflößend. Und dann.... dann ein Schuß. Die Holzsplitter der Türe, an der Daisuke lehnte, wirbelten neben ihm durch die Luft. Die Ruhe war doch nur ein Trugbild gewesen. Daisukes Augen zeichnete die Furcht. „Wer?“, ein leises Japsen entrann seinen Lippen. „Stirb!“ Die eisige Stimme war so fremd, aber doch so bekannt. „Du...“ Ein Schatten tauchte hinter den langen Gardinen auf. Daisuke erhob sich mit letzter Kraft aus seiner Kauerhaltung. Die Person hob die Hand. Ein leichtes Aufblitzen folgte. Das Glitzern eines silbernen Gegenstandes, der vom Mondlicht getroffen wurde. Das Geräusch von Stöckelschuhen, die auf Holzboden trafen, durchbrach das kurze Schweigen. Daisuke kämpfte sich einige Schritte vorwärts. „Bleib wo du bist!“ Die Gestalt richtete den Gegenstand direkt auf Daisuke. Eine Pistole. Ein Schritt und der Schatten vor ihm würde von dem Mondlicht erleuchtet werde. „Du wirst es bereuen! Hast du verstanden?“ Grob trat die Person vor Daisuke diesen mit den spitzen Stöckelschuhen nieder. Der Angegriffene stöhnte auf. Der Schmerz, den TK ihm bereitet hatte, wachte wieder auf. Und dann der ersehnte Schritt. „Daisuke, du Narr“, Yoleis Blick war hart. Sie war nicht sie selbst, sondern jemanden, den Daisuke nicht kannte und auch nie hätte kennenlernen wollen. „Aber wieso?“, keuchte der am Boden liegende Daisuke. „Wieso?“, ein verächtliches Lachen, „Du fragst mich wieso?“ Aus verächtlich wurde böse. Unheimlich böse und dämonisch. „Das wirst du erfahren, falls du überleben solltest.“ Sie spielte kurz mit dem lebensgefährlichen Gegenstand in ihrer Hand. „Aber keine Sorge...“ Mit einer raschen, unerwarteten Bewegung richtete sie die Waffe auf Daisuke. „...ich werde schon dafür sorgen, daß du es nicht erfahren wirst.“ Ihre Augen funkelten. Ein noch nie zuvor gesehenes Funkeln. Yolei handelte wie von einem Dämonen besessen. Aber was war der Grund dazu? Was war der verdammte Grund, daß sie genauso anfing zu handeln wie TK? „Sprich deine letzten Worte“, murmelte sie während ihr Finger sich um den Abzug verkrampfte. Daisukes Augen weiteten sich. Der zweite Schuß an diesem Tage fiel und auch er landete in der Tür, die so eben aufgerissen worden war. „Kari...“, kurz schien Yolei die zu sein, die sie schon immer war. Doch dieses hielt nicht eine Sekunde an. „Yolei!“, Karis Stimme war sichtlich ängstlich. Man sah ihr an, daß sie diesen Alptraum nicht aushalten konnte. Ihre verweinten Augen verweilten auf Daisuke und Yolei. Und ihre Hände waren krampfhaft in ihr völlig zerfetztes rosa Abendkleid geklammert. „Hör auf damit!“, rief sie, während ihr einige Tränen über das Gesicht huschten, „Bitte.... Hör auf...“ Verzweifelt sank sie zu Boden. „Was ist nur mit dir?“ „Halt die Klappe!“, brüllte Yolei die junge Dame an. „Bitte, hör auf!“, wiederholte sich diese, „Bitte...“ Kari fing an zu schluchzen. „Muß es denn so enden?“, unterwürfig blickte sie zu Yolei hoch. Ein Blick kälter als Eis. Der gleiche Blick, den sie auch Ken und Daisuke zugeworfen hatte. Was hatte das zu bedeuten? „Ja, es muß so enden!“ Kari starrte Yolei verzweifelt an. „Yolei...“ „Was ist denn noch?“ „Aber dann lasse bitte mich das machen.“ „Warum?“, Yolei wirkte überrascht. „Ich will nicht, dass du deine Hände schmutzig machst.“ „Ich traue dir nicht! Verschwinde!“, brüllte die Angesprochene. Wieder lag Yoleis Finger beängstigend nahe am Abzug. Und nach einem lauten Knall und dem zerspringen von Glas, war das Licht aus. Ein kurzer zischen und anschließend war überall im ganzen Haus Dunkelheit. Daisuke rappelte sich auf und rannte aus dem Zimmer. Hinter ihm die Schritte zweier Personen. Und dann war das die Stimme seines Geliebten. „Ken? Bist du das?“ Daisukes Augen wollten sich nicht an die Dunkelheit gewöhnen. „Ken?“ „Daisuke, wo bist du?“, hallte die erhoffte Antwort durch die Wohnung. „Gleich hier!“ Daisuke war überglücklich. Vielleicht war das das Ende des bösen Traums. Kens Schritte näherten sich. Dann TKs Schrei und die sich nähernden Schritte der beiden Frauen. Und schließlich war da noch ein letzter Schrei bevor alles erstarb... Und als das Licht den Raum wieder mit einem goldenen Schimmer erfüllte lag Daisuke auf dem Tisch. Bleich und von roten Flecken bedeckt. Und diese Flecken.... Sie waren nicht der Wein, der am Anfang des Abends noch so reichlich geflossen war.

-End of Chapter one

 

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